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27.11.2022: Bericht von der ordentlichen DBU-Mitgliederversammlung vom 26.11.2022

Bild: Bericht von der ordentlichen DBU-Mitgliederversammlung vom 26.11.2022

Am gestrigen Samstag fand in Bad Wildungen die DBU-Mitgliederversammlung 2022 statt. Die Mitgliederversammlung (MV) ist gemäß Satzung das oberste Organ der Deutschen Billard-Union. Sie legt die Richtlinien für die Verbandsarbeit fest und trifft in allen grundsätzlichen Fragen Entscheidungen, nimmt die Berichte des Präsidiums und der Rechnungsprüfer entgegen, führt satzungsgemäße Wahlen durch, legt Beiträge und Umlagen fest, entlastet das Präsidium und fasst Beschlüsse über Satzung und Ordnungen.

Alle 15 Landesverbände waren bei der Sitzung vertreten. Nach der Eröffnung durch den Präsidenten und der Erledigung der Formalien standen die Berichte der Präsidiumsmitglieder auf der Tagesordnung. Der Vizepräsident Leistungssport hatte im Vorfeld angekündigt, sein Amt mit Ablauf der MV niederzulegen. Präsident Helmut Biermann verlieh Nico Proboszcz (links im Bild) im Anschluss an dessen Bericht unter Applaus der Delegierten die silberne Ehrennadel der DBU. Vielen Dank für Deine Arbeit in den vergangenen fünf Jahren, lieber Nico – Du hast einen tollen Job gemacht!

Dem Bericht des Vizepräsidenten Finanzen zum Geschäftsjahr 2021 folgte der Bericht der Rechnungsprüfer, der mit der Empfehlung zur Entlastung des Präsidiums endete. Die MV genehmigte den Jahresabschluss 2021 und entlastete auch das Präsidium einstimmig.

Als nächstes wurde das Thema „Situation nach den Beschlussfassungen des DBU-Hauptausschusses vom 08.10.2022 und daraus resultierende Verfahrensweisen“ behandelt. Nach intensiven Beratungen war das Präsidium zu dem Schluss gekommen, dass eine vollumfängliche und rechtssichere Vorbereitung aller erforderlichen Änderungen an Satzung und Ordnungen aufgrund der Kürze der Zeit und der zwischenzeitlich anstehenden Deutschen Meisterschaften nicht rechtssicher vorbereitet werden kann. Die MV war daher aufgerufen, die weiteren rechtlichen Voraussetzungen für die angedachte Neustrukturierung lediglich in Form der Verabschiedung der ab dem 01.04.2023 geltenden Neufassung der Satzung auf den Weg zu bringen. Die turnusmäßigen Wahlen des Präsidiums sowie die Beschlussfassung über die Änderung der nachrangigen Ordnungen waren bereits im Vorfeld der MV auf eine für den 25.03.2023 terminierte außerordentliche Mitgliederversammlung (ao MV) verschoben worden und standen somit nicht auf der Tagesordnung.

Die Klärung zahlreicher Fragen und die kontroverse Diskussion um die geplante Satzungsänderung nahmen mit zwei Stunden den ersten Großteil der Sitzungsdauer von mehr als achteinhalb Stunden in Anspruch. Einigkeit bestand bei den Versammlungsteilnehmern, dass für die ehrenamtliche Bewältigung der zunehmend steigenden Anforderungen bei der Aufgabenerledigung die Grenzen der Belastbarkeit erreicht bzw. sogar schon überschritten seien. Professionalisierung wurde für unumgänglich gehalten und die zukünftige Wahrnehmung im Hauptamt als erforderlich betrachtet.

Der vom Thüringer Billard-Verband eingereichte Antrag, eine Vertretungsregelung nach § 30 BGB statt der angedachten Regelung nach § 26 BGB zu installieren, wurde von der MV mehrheitlich abgelehnt. Auch der Dringlichkeitsantrag der Hessischen Billard Union, die Beschlussfassung über die Satzungsänderung auf die ao MV am 25.03.2023 zu vertagen, wurde mehrheitlich abgelehnt. Die Abstimmung über die Neufassung der Satzung erfolgte nach Vornahme geringfügiger redaktioneller Änderungen und erreichte mit fast 70 % die erforderliche 2/3-Mehrheit der abgegebenen Stimmen. Anschließend verabschiedete die MV noch einstimmig die Änderung der Geschäftsordnung.

Als nächster Tagesordnungspunkt standen die Wahlen des Verbandsgerichtes und der Rechnungsprüfer an. Gewählt wurden:

Vorsitzender Verbandsgericht: Dr. Jan Zimmerling
Beisitzer Verbandsgericht: Roland Gruß und Dirk Roos
1. Stellvertreter Verbandsgericht: Heinz Gold
2. Stellvertreter Verbandsgericht: Christian Deck
3. Stellvertreter Verbandsgericht: Peter Link
Rechnungsprüfer: Dr. Björn Peters und Peter Link
Stellvertretende Rechnungsprüferin: Marie-Louis Stiegler-Rost
 
Den zweiten Großteil der Versammlungsdauer bildeten die Beratungen und die Beschlussfassung über den Haushalt 2023. Zunächst wies der Präsident darauf hin, dass, bei gleichbleibenden fixen Kosten die Einnahmen rückläufig seien und allein schon durch die Auswirkungen der Pandemie in den Jahren 2021 und 2022 auf insgesamt ca. 65 T€ an Beitragseinnahmen verzichtet wurde.

Der vom Vizepräsidenten Finanzen nach der Hauptausschuss-Sitzung noch einmal überarbeitete Haushaltsentwurf für 2023 wies eine Unterdeckung von 177 T€ aus. Manfred Danlowski erläuterte den Delegierten, wo und in welchem Umfang Änderungen zur im Oktober vorgestellten Fassung vorgenommen worden sind. Eine weitere Reduzierung der Ausgaben war nach Einschätzung des Präsidiums – insbesondere vor dem Hintergrund der in zahlreichen Bereichen gestiegenen Kosten – nicht zu realisieren. Die Entscheidung darüber, ob und an welchen Stellen es weitere Kürzungen geben oder ob eine Beitragsanpassung vorgenommen werden soll, musste somit letztendlich von der MV getroffen werden.

Im Verlauf der Diskussion konnte der zusätzliche Finanzbedarf auf 130 T€ reduziert werden. Nachdem dieser Betrag in das DBU-Beitragsmodell eingearbeitet und auf vier der fünf Säulen verteilt worden war, stand für jeden Landesverband die Höhe der für 2023 anstehenden Beitragsanpassung fest. Bei der folgenden Abstimmung wurde die Beitragsanpassung mit mehr als 75 % der abgegebenen Stimmen von der MV klar mehrheitlich beschlossen. Der für das Jahr 2023 von der DBU bei den Landesverbänden zu erhebende Beitrag wurde von der MV ebenfalls mit mehr als 75 % der Stimmen festgelegt und setzt sich aus folgenden Positionen zusammen:

je DOSB-Mitglied über 18 Jahre: 2,60 € (vormals 2,40 €)
je Verein über 10 aktive Mitglieder: 150,00 € (vormals 120,00 €)
je Aktive/r DBU über 18 Jahre: 22,50 € (vormals 15,00 €)
je Starter DM 2022: 75,00 € (vormals 50,00 €)
DM Mannschaft DBU: 750,00 € (unverändert)

Inwieweit die Landesverbände die Beitragsanpassung an ihre Untergliederungen weitergeben, liegt in deren eigener Zuständigkeit.

Anschließend wurde einstimmig beschlossen, für das Jahr 2023 Arbeitsverträge mit den nachfolgenden Trainern abzuschließen:

Cheftrainer und Trainer Pool Herren: Günter Geisen
Trainer Pool Damen: Ralph Eckert
Trainer Snooker: Thomas Hein
Trainer Karambol: Christian Rudolph

Im weiteren Verlauf der Sitzung hat die MV den Antrag des Bayerischen Billardverbandes auf eigenständige Durchführung und Lizensierung von Lehrgängen bis einschließlich Trainer-C durch die Landesverbände mehrheitlich abgelehnt. Das Thema wird aber noch vor der außerordentlichen MV gemeinsam zwischen der Task Force „Lehrwesen“ und dem Präsidium erörtert, um eine Lösung zu finden.

Die Einführung der Club Cloud konnte erfolgreich umgesetzt werden und die Turnierleitungen bei DJM und DM waren überaus zufrieden mit den nun zur Verfügung stehenden Werkzeugen zur Aufgabenerledigung. Seitens mehrerer Landesverbände wurde angeregt, dass sie über geplante Änderungen bzw. den Stand von Projekten informiert werden möchten, damit Änderungsvorschläge nicht von verschiedenen Seiten ausformuliert und eingebracht werden müssen. Die Einführung eines Ticketsystems wurde als wünschenswert erachtet.

Mit den besten Wünschen für die bevorstehenden Feiertage schloss der Präsident die – trotz vieler kontroverser Diskussionen – harmonisch verlaufene Mitgliederversammlung 2022.


Quelle: https://billard-union.net